Stan Lee

* 28.12.1922 in New York
† 12.11.2018 in Los Angeles

Angelegt am 13.11.2018
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Über den Trauerfall (7)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Stan Lee, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Die Marvel-Revolution

13.11.2018 um 10:00 Uhr von Redaktion

In den späten 1950er-Jahren belebte DC Comics das Superheldengenre wieder. Die neugestarteten Serien The Flash und Justice League of America waren sehr erfolgreich und Martin Goodman gab Lee den Auftrag, ein neues Superheldenteam zu schaffen. Lee schuf daraufhin mit Jack Kirby 1961 die Superheldenfamilie Fantastic Four, die im deutschsprachigen Raum als die Fantastischen Vier bekannt wurden.

 
Stan Lee (1975)

Nach erfolgreichem Start der Serie schufen Lee und Kirby kurz darauf HulkIron ManThor und die X-Men. Mit Bill Everett kreierte Lee Daredevilund mit Steve Ditko Doctor Strange und Spider-Man. Diese Charaktere halfen, das Superheldengenre neu zu erfinden. Lee gab seinen Charakteren Fehler und Probleme. Seine Helden hatten Wutausbrüche, waren melancholisch, eitel oder gierig. Sie kämpften miteinander, hatten Probleme, die Miete zu bezahlen, und manche hatten gesundheitliche Probleme. Lee schrieb Charaktere, mit denen sich der Leser identifizieren konnte, statt der unfehlbaren Idole, die Superhelden vorher gewesen waren.

In den 1960er-Jahren war Lee Autor und Redakteur der meisten Marvelserien, antwortete auf Fanbriefe und schrieb die monatliche Kolumne „Stan’s Soapbox“. Um den Redaktionsschluss einhalten zu können, erfand Lee seine eigene Art des Comictextens (bekannt als „Marvel-style of comic scripting“). Er erstellte statt eines vollständigen Skripts eine Zusammenfassung der Geschichte. Ein erfahrener Zeichner baute die Zusammenfassung auf die geforderte Seitenzahl aus, und Lee fügte Texte und Dialoge in die fertigen Zeichnungen ein. Die Zeichner wurden so zu Co-Autoren der Comics. Durch dieses System ist allerdings umstritten, wie viele Comics, die Lees Namen tragen, tatsächlich aus seiner Feder stammen. Dies betrifft insbesondere Comics, die mit Kirby und Ditko verfasst wurden. Behauptungen, dass Lee die Lorbeeren selbst ernten wollte und die Zeichner ausnutzte, wies Lee stets zurück.

Spätere Karriere

13.11.2018 um 10:02 Uhr von Redaktion

In späteren Jahren wurde Lee eine Galionsfigur für Marvel Comics. Er trat auf Comic-Conventions im ganzen Land auf, hielt Lesungen und nahm an Podiumsdiskussionen teil. 1981 zog er nach Kalifornien, um Marvels TV- und Filmprojekte zu fördern. Er war ausführender Produzent vieler Filme, die auf Marvel-Charakteren basierten, und hatte in vielen Filmen kurze Cameo- und Gastauftritte (siehe unten).

 
Stan Lee (2007)

Während des Dotcom-Booms gab Lee seinen Namen für StanLee.Net frei, ein Online-Multimedia-Unternehmen, an dessen Führung er allerdings nicht beteiligt war. Das Unternehmen versuchte, Internetanimation mit traditionellen Comicstrips zu verschmelzen, scheiterte aber an Missmanagement. 2001 arbeitete Lee erstmals für DC Comics. Er schuf die Serie „Just Imagine Stan Lee creating…“, eine Neuinterpretationen verschiedener DC-Charaktere, so wie sie Lee geschaffen hätte. Für Spike TV schuf Lee die animierte Superheldenserie Stripperella. 2004 wurden Pläne für eine Kollaboration mit Hugh Hefner angekündigt, die einen Superheldencartoon mit Playboy-Playmates betrafen. Im August 2004 kündigte Lee die Gründung von „Stan Lee’s Sunday Comics“ an, einer Website auf der Abonnenten sonntäglich neue Comics von Lee lesen können. Gemeinsam mit Ringo Starr arbeitete Lee 2005 an der Entwicklung der Zeichentrickserie „Super-Ringo“ für das Fernsehen. Lee verklagte den Comicverlag Marvel Enterprises (Marvel Comics) auf 10 % des Profits, den die Verfilmungen seiner Comicfiguren einspielten. In erster Instanz gewann Lee, vor dem Berufungsverfahren einigten sich Lee und Marvel Enterprises im April 2005 außergerichtlich auf eine Entschädigung in Millionenhöhe.

2008 erhielt Lee die National Medal of Arts. Seit 2010 wirkte er als Moderator an der Fernsehserie Stan Lee’s Superhumans mit, die in Deutschland unter dem Titel Superhuman auf RTL II ausgestrahlt wird. Im Januar 2011 wurde Lee auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern in der Kategorie Film geehrt. Im Auftrag von Arnold Schwarzenegger entwarf er „The Governator“, dies wurde im Vorfeld der Internationalen Filmfestspiele von Cannes vorgestellt. 2012 erarbeitete Lee mit den Gründern von 1821 Comics, Paris Kasidokostas Latsis und Terry Dougas, die Grafik-Novelle „Romeo and Juliet: The War“. Er verlegte das Werk mit Gill Champion für POW! Entertainment. Im Jahr 2016 startete die Serie Stan Lee’s Lucky Man mit James Nesbitt in der Hauptrolle. In der Krimi-Serie geht es um einen Polizisten, der mittels eines Armbandes sein Glück kontrollieren kann. 2018 wurde Lee in die Science Fiction and Fantasy Hall of Fameaufgenommen.

Stan Lee verstarb am 12. November 2018 im Alter von 95 Jahren nach einem medizinischen Notfall im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles.

Cameo-Auftritte

13.11.2018 um 10:03 Uhr von Redaktion

Lee hatte viele Cameo-Auftritte in Marvels Film- und Serienprojekten, darüber hinaus hatte er auch Gastauftritte in anderen Produktionen.

Marvel-Produktionen (geordnet nach Erscheinungsjahr):

Gastauftritte in Nicht-Marvel-Produktionen:

Hörbücher

13.11.2018 um 10:05 Uhr von Redaktion
  • (Audible) 2015: Amazing Fantastic Incredible (gemeinsam mit Peter Riegert), Simon & Schuster Audio

Literatur

13.11.2018 um 10:06 Uhr von Redaktion
  • Stan Lee, George Mair: Excelsior! The Amazing Life of Stan Lee. Fireside, New York NY 2002, ISBN 0-684-87305-2.
  • Jordan Raphael, Tom Spurgeon: Stan Lee and the Rise and Fall of the American Comic Book. Chicago Review Press, Chicago IL 2003, ISBN 1-55652-506-0.
  • Bob Batchelor: Stan Lee: The Man behind Marvel, Rowman & Littlefield 2017, ISBN 978-1-4422-7781-6
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