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Gedenkkerze
Anke Gräf
Vergebung
Ich stecke fest auf meinem Weg
Schritt für Schritt hin zum Vergeben.
Was hält mich auf am Weitergehen?
Wo fehlt noch das Verstehen?
Der eine Wunsch ganz tief im Herzen -
bringt er die Seelenschmerzen?
Ich wünsche mir Dein Zuwenden,
dass Du mir doch kannst Liebe geben.
Genau das muss ich wohl beenden!
Wichtigster Schritt, um frei zu leben.
Einzig an Dich die Sehnsucht
sich jetzt noch immer bindet.
Kann kaum glauben dieses Fühlen,
wie mein Herz sich heftig windet.
Ich laufe, schaff mir Raum ganz weit,
lass alle Gedanken schweifen.
Vergebung hat ihre eigene Zeit
und muss im Innern reifen.
Mir diesen Wunsch erfüllen:
Damit würde ich Dich zwingen,
in eigne Welten einzudringen,
hinein in Schmerz, Pein und Scham.
Auch daran muss ich denken.
Doch zu groß ist schon Dein Gram.
Willst nur in Rückzug Dich versenken.
Vergeben heißt ganz tief für sich
ein Nehmen und ein Geben.
Doch was heißt es dann für mich,
um wirklich frei zu leben?
Noch immer lösen sich Gedankensplitter:
Kann wie ein Film im Traum sie sehen.
Was ich erfahren, werd es nehmen,
denn es ist nun mal geschehen.
Bringe jetzt mein Leben zum Pulsieren,
ohne das Unrecht zu akzeptieren,
lass alles los und für uns beide gehen.
Wenn Du dann irgendwann so stehst
an Deinem Rand vom Leben,
spür mein Mitgefühl und denk daran:
Ich hab dir heut vergeben.
(Anke Gräf)
aus: "Lebenslinien - poetische Gedankenbilder", Anke Mehrholz, verlagshaus hernals wien