Ursula Boyens

Rest in Peace 🙏🏼

Liebe Mama,

auch wenn wir es nie leicht miteinander hatten,muss ich dir sagen,dass eine sehr große Lücke in meinem Leben geblieben ist,seit du tot bist.Ich habe deinen Tod bisher auch nicht überwinden können und ich wünschte,wir wären nie so herzlos miteinander umgegangen.So konnten wir vieles nicht miteinander teilen,was für uns beide sehr wichtig gewesen wäre.Nun bist du weg und ich kann dir nicht erzählen,wie es mir geht,was ich tue.Zu gern hätte ich dir z.B.von meiner Romreise berichtet.Dort hätte es dir bestimmt gefallen.Aber ich habe für dich in einer der vielen Kirchen eine Kerze angezündet und für dich gebetet.Du fehlst mir oft sehr und ich denke sehr viel an dich.Auch die Bilder,wie deine letzten Wochen verliefen,wie schlimm es dir erging,gehen mir nicht aus dem Kopf. Vor allem nicht der Moment,als dein Herz aufhörte,zu schlagen.Ich wollte dich im Krankenhaus in diesem Zimmer auf der Intensivstation nicht zurücklassen. Es hat mir fast das Herz zerrissen,als ich dich zudeckte und dann gehen musste.Auch am folgenden Tag, als ich deine Sachen aus der Klinik abgeholt hatte,dachte ich,du seist noch da.Ich habe nach dir gesucht und musste leider feststellen, dass du nicht mehr am Leben bist.Es fiel mir schwer,dies zu realisieren.Als ich drei Monate und einen Tag später,du bist ja am 25.06.2018 gestorben ,also am 26.September 2018,im Flugzeug nach Rom saß, schaute ich aus dem Fenster und hoffte,dich da oben irgendwie ausfindig machen zu können.Eine ziemlich kindische Vorstellung, dennoch hoffte ich,dich dort zu treffen.Was ich dort sah,war eine sagenhaft schöne Weite,eine Art Unendlichkeit. Als ich ein Jahr darauf erneut nach Rom flog,fiel es mir schon leichter,dich dort oben als Energie oder Engelwesen zu sehen.Du warst überall.Du bist es auch hier auf der Erde.Nur habe ich da oben eine bessere Vorstellung von deiner Existenz.Ich hoffe,dass du nun von allen Schmerzen und vor allem von deiner Angst losgelöst bist.Ich weiß, wie sehr du immer darunter gelitten hast und ich hoffe,dass der Übergang vom irdischen Dasein in die Ewigkeit für dich nicht so schrecklich war und du deinen Frieden gefunden hast und zwar mit allem und vor allem mit dir selbst.Wir,deine Kinder und Enkel geben unser Bestes, um ein Leben zu führen,in dem wir unsere Aufgaben erfüllen.Wir versuchen unser Glück,auch wenn es schwierig ist. Eines Tages sehen wir uns alle wieder und ich glaube,dass wir uns dann vergeben können. Zum Schluss möchte ich dir gerne sagen,dass mir in dem Moment als du auf der Intensivstation lagst und später,als du dann gestorben bist,bewusst wurde ,dass ich dich liebe und es immer getan habe.Traurig,dass es bei uns erst soweit kommen musste. Aber anders ging es wohl nie.Ich habe mit dir in dieser kurzen Zeit, auch die Wochen vorher,als wir noch miteinander gesprochen haben,die Art von Nähe erlebt,die ich mir so oft gewünscht hatte. Ich bin dankbar,dass wir dies noch miteinander teilen konnten. Ich werde immer an dich denken und dich vermissen. Julia,deine Jüngste.